Abol-Hassan Bani-Sadr

iran. Exilpolitiker und Wirtschaftswissenschaftler; Febr. 1980 - Juni 1981 erster Präsident nach der Islamischen Revolution von 1979; lebte seit 1981 im franz. Exil nach Absetzung im Konflikt mit religiöser Staatsführung bzw. Revolutionsführer Khomeini; galt als Verfechter eines demokratischen "islamischen dritten Weges"

* 22. März 1933 Hamadan

† 9. Oktober 2021 Paris (Frankreich)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 10/2022

vom 8. März 2022 (la)

Herkunft

Abol-Hassan (auch Abulhassan) Bani-Sadr (auch Banisadr oder Bani Sadr) wurde 1933 als Sohn eines Ajatollahs in Hamadan im Westiran geboren und wuchs in einer islamistisch geprägten Umgebung auf. Seine Familie führt ihren Stammbaum auf den Begründer der Schia, den Schwiegersohn des Propheten Ali, zurück und hat zahlreiche schiitische Geistliche hervorgebracht.

Ausbildung

B. besuchte ein Gymnasium in Hamadan, später in Teheran. Von 1947 bis 1959 studierte er an der Universität Teheran Theologie, anschließend bis 1962 Wirtschaftswissenschaften. Bei Ajatollah Taleghani hörte er Koranvorlesungen, die sein Denken wesentlich prägten. Als redegewandter Intellektueller machte er sich schon als Student einen Namen. Weitere wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Studien betrieb er später an der Pariser Sorbonne.

Wirken

Seit seinem 17. Lebensjahr engagierte sich B. in der Nationalen Front, der Bewegung des Nationalistenführers Mohammed Mossadegh. In den Jahren der Mossadegh-Regierung (1950-1953) engagierte er ...